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Pentzold, C. (2015). Forschungsethische Prämissen und Problemfelder teilnehmenden Beobachtens auf Online-Plattformen. In A. Maireder, J. Ausserhofer, C. Schumann, & M. Taddicken (Eds.), Digitale Methoden in der Kommunikationswissenschaft (pp. 61–85). https://doi.org/10.17174/dcr.v2.0

Zusammenfassung

Es ist besonders wichtig, nach der forschungsethischen Dimension der Untersuchung online-medialer Kommunikation und Interaktion zu frage, da zum einen in den letzten Jahren eine starke fachliche Auseinandersetzung mit forschungsethischen Problemen stattgefunden hat und zum anderen die fortschreitende Entwicklung medialer Kommunikationsformen es fraglich mache, inwiefern frühere forschungsethische Lösungen übernommen werden können. Verschiedene Komitees versuchen bereits forschungsethische Richtlinien zu definieren, da vor allem das massive Sammeln und Auswerten von Daten (‚Big Data‘) forschungsethische Probleme hervorgerufen hat. Zudem kann der Forschungsbericht selten auf persönliche Stimmen und individualisierte Beispiele verzichten, um seine Analyse valide darzustellen, was forschungsethisch für den Online-Bereich besonders problematisch erscheint, da hier zitierte Dokumente trotz Anonymisierung ohne Weiteres per Suchmaschine in ihrem originalen Kontext aufgefunden werden können. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des Beitrags erstens, forschungsethische Problemfelder einer qualitativen Erforschung der Kommunikation und Interaktion auf online-medialen Plattformen zu bestimmen. Zweitens wird der praktische Umgang mit den forschungsethischen Axiomen am Beispiel einer teilnehmenden Beobachtung in der Online-Enzyklopädie Wikipedia erklärt.

https://doi.org/10.17174/dcr.v2.0