Über das Projekt
Das Projekt FeKoM (Laufzeit 2020-2023, kostenneutrale Verlängerung bis Februar 2024) wurde durch die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und das Institut für Journalistik der TU Dortmund beantragt und umgesetzt; die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, später die Johannes Gutenberg-Universität Mainz unterstützte einzelne Projektphasen.
Ausgangspunkt des im November 2020 gestarteten Projektes war die zunehmende Bedeutung von Forschungsethik in der Kommunikations- und Medienwissenschaft (KMW): Die KMW greift in Forschung und Lehre aktuelle gesellschaftliche Wandlungsprozesse wie Digitalisierung, Globalisierung und Individualisierung auf und es entwickeln sich somit fortlaufend Forschungsfragen und Forschungsfelder, die jeweils spezifische forschungsethische Fragen aufwerfen.
Anlass des Projektes
- Komplexität, Wandelbarkeit und Neuheit der Forschungsgegenstände
- Komplexität und Angemessenheit der Methoden
- Verstärkte Relevanz für Drittmittelanträge und wissenschaftliche Publikationen
Zusätzlich werden auch die empirischen Methoden der KMW zunehmend komplexer. Besonders deutlich wird dies bei Studien, die mit Big Data arbeiten oder computerunterstützte, automatisierte Auswertungsverfahren verwenden. Sie werfen neue ethische Fragen hinsichtlich der informationellen Selbstbestimmung und des Datenschutzes auf.
Vor diesem Hintergrund war es das Ziel des Projektes, evidenzbasierte Empfehlungen für eine angewandte Forschungsethik in der quantitativ forschenden KMW zu formulieren. Diese wurden innerhalb der Scientific Community implementiert und für die Vermittlung in der Lehre aufbereitet.
Zielsetzung des Projektes
- Formulierung von evidenzbasierten Empfehlungen für eine angewandte Forschungsethik in der quantitativen Kommunikations- und Medienwissenschaft
- Implementierung in der Scientific Community
- Vermittlung in der Lehre
Um diese Ziele zu erreichen, wurde mit einem komplexen Mixed-Methods-Design (Expert*innen-Interviews, Online-Umfrage, Gruppendiskussionen und Online-Experimente) gearbeitet. In qualitativen und quantitativen Studien wurden sowohl Wissenschaftler*innen und sonstige Expert*innen als auch Laien zu verschiedenen Aspekten von Forschungsethik, zu Entscheidungsdilemmata und zur Praxis des Entscheidungshandelns sowie zu Erwartungen und Bewertungen bisheriger Praktiken befragt. Auf dieser Basis wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, wie forschungsethische Entscheidungen sowohl in die eigene Forschungspraxis und Beurteilung von Forschungsvorhaben als auch in die Ausbildung methodischer Kompetenzen integriert werden können.
Empirische Bausteine des Projektes
Wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Projektes war die durchgängig enge Anbindung an die Forschungspraxis der KMW sowie der Austausch mit relevanten Institutionen, Communitys und Akteur*innen. Hierdurch wurden sowohl Aspekte individueller wie korporativer Verantwortung (und deren Wechselwirkungen) umfassend berücksichtigt. Das wurde durch eine entsprechende Auswahl der Befragten in den verschiedenen Teilstudien, den kontinuierlichen Wissenstransfer – z.B. über diese Website – sowie eine ständige kommunikative Validierung sichergestellt.
Die qualitativen und quantitativen Ergebnisse werden über diese Projekt-Website, Konferenzen, Workshops, E-Learning-Formate und Publikationen der Scientific Community der KMW sowie der weiteren Hochschulöffentlichkeit zur Verfügung gestellt.