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Endres, S., & Filipovic, A. (2018). „Prinzipien für Befragungen zu  moralisch polarisierenden Fragestellungen“ Für das Projekt „MeKriF - Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und  Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht“. https://www.researchgate.net/publication/327437473_Prinzipien_fur_Befragungen_zu_moralisch_polarisierenden_Fragestellungen

Zusammenfassung

Als praktische Handreichung für das Forschungsprojekt „Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht“ (MeKriF) möchte dieses Arbeitspapier für eine forschungsethisch orientierte Planung des Projekts sensibilisieren. Hierzu werden zentrale Prinzipien für die Befragung zu moralisch polarisierenden Fragestellungen erarbeitet. Folgende Prinzipien sind im Projekt relevant: • Verantwortlichkeiten im Forschungsprozess des Projekts sind transparent und aufeinander bezogen. • Normative moralische Grundhaltungen sind bereits vor dem Forschungsprozess reflektiert und mit Blick auf die Relevanz für den Forschungsprozess hinterfragt. • Die jugendlichen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer werden bei der Verarbeitung der Medienerlebnisse nicht alleine gelassen. • Bei Befragungen zu moralisch polarisierenden Fragestellungen Jugendlicher wird das gesamte Lebensumfeld mit berücksichtigt – nicht nur Teilaspekte. • Jugendliche werden im Forschungsprozess als deutungskompetenten Menschen und Partner wahrgenommen. • Die im Forschungsprozess sich entwickelnde auch emotionale Beziehung zwischen den Jugendlichen und den Forschenden wird ernst genommen und im Umgang mit den Teilnehmenden berücksichtigt. • Die Forschenden sind sich im Rahmen des Forschungsprozesses bewusst, dass auch evtl. problematische/belastende Hintergründe aus den Lebenssituationen der Jugendlichen zur Sprache kommen könnten. Hierauf reagieren sie fallangemessen sensibel. • Die (forschungsethischen) Hürden im Online-Bereich werden vorab sorgfältig abgewogen. • Bereits vor Studienbeginn wird die Frage der Form und der Verantwortlichkeiten zum informierten Einverständnis geklärt. • Bei der Erhebung und Auswertung von Online-Daten (z. B. Kommentarspalten etc.) wird geprüft, inwieweit der Bereich öffentlichen oder privaten Charakter hat. • Auch bei erhobenen Online-Daten prüfen die Forschenden, inwieweit Zitate o. ä. evtl. auf Nutzerinnen und Nutzer (auch wenn diese unter Pseudonym im Netz agieren) zurückführbar sind.

https://www.researchgate.net/publication/327437473_Prinzipien_fur_Befragungen_zu_moralisch_polarisierenden_Fragestellungen